Ein Ausflug (2016) durch die Vogesen im September durch lichtdurchwirkte Buchenwälder, überall Vogelgezwitscher. … Dann rechts eine Hinweistafel, ein seltsames Gebäude … Stopp!
Ein Soldatenfriedhof mit tausenden von weißen Kreuzen. Eines sieht aus wie das andere. Noch im Tod gleichgeschaltet … Reih’ und Glied. Nur bei genauem Hinsehen - auf den Kreuzen in schlichter Schrift … Name, Geburtsjahr, Todesjahr. Fast keiner älter als 25 Jahre. Hinter jedem Namen ein Mensch, unbeschreibliches Leid, eine Familie, eine Geschichte, eine vernichtete Zukunft, ein sinnloser Tod.
Wir verlassen das Gräberfeld, gehen durch das Gelände … die Sonne scheint, Insekten schwirren, überall üppige Natur. Dann … Stacheldraht … ein Schützengraben … ich stehe in diesem Graben … plötzlich schwinden die Farben dieses warmen Spätsommertags … damals war Winter, es war saukalt, erfrorene Finger und Zehen, zerlumpte Klamotten, Löcher als Behausungen, …der „Feind“ war nur wenige Meter entfernt, Angst, große Angst … der Freund, zerfetzt … es hat ihn erwischt … seine Augen … Panik… Rennen … kein Ausweg …
Fast 30.000 Soldaten haben dort ihr Leben gelassen - . Der Hartmannsweilerkopf hieß bei ihnen der Menschenfresserberg.
2019 entdeckte ich den Wandgobelin von Michel Aubry in der Hypokunsthalle. Das Rot, diese geographische Blutlache, katapultierte mich zurück zu meinen eigenen Eindrücken und Empfindungen dort. Die Wunden heilen nur langsam, die Traumata wirken durch Generationen.
Heute Aleppo, Idlip, der Jemen,… es gibt nicht genug Tränen, um all dieses Leid zu beweinen.
Die sinnfreie Beschäftigung mit dem Umgebenden verändert die Sicht auf alle Dinge!
Achtsamkeit, Balance, Absichtslosigkeit, Reduktion
- Pfeiler des Zen
- Richtlinie
- Ziel
Es ist mir eine große Freude, wenn mich Motive „anspringen“ die zumindest eines dieser Elemente beinhalten – Schnappschüsse – nichts weiter – und innere Beg(w)egnung
Achtsamkeit
- viele Bilder (leider) ohne Kamera oder ohne mir die Zeit zu nehmen an (inne) - zuhalten zum Ablichten. Sie zu suchen habe ich aufgegeben, sie tauchen schon auf - entweder – oder !
Balance
- Schwerpunkte neu definieren und einordnen
Absichtslosigkeit
- Rätsel des Tuns
Reduktion
- der Ergriffenheit durch das Panorama stand halten
… und dann, in der Realität, bis ich wieder Autoschlüssel, Handy, Werkzeug suche – zum Teufel !
Aber auch ( ohne die eigene Knipserei mit Inhalt zu überfrachten) und wichtig
Kunst und Schöngeist sind nicht der Nabel der Welt, aber ein gutes Medium um Ärschen die kalte Schulter zu zeigen !
Glanz und Schande sind subjektiv, Empathie als objektives Motiv lässt Perspektiven der Verbundenheit und Gleichheit ohne Wertung entstehen.
pepe (Samstag, 28 März 2020 21:46)
Nun endlich Zeit um die Kommentare zu kommentieren und mich zu freuen, unter wohlwollenden Blicken, hier ankern zu dürfen.
Als ich begann in der FC meine Fotobilder zu veröffentlichen, die Fülle der guten, gezeigten Fotos sah und merkte, wie detailliert sie beurteilt wurden, war mir klar, um vor den Männern, die auf
Wände starren (- und auch den Frauen!) und vor meinen Idolen bestehen zu können braucht es schon Selbstkritik und Anspruch. Es ist Schulung und Lernen – jedesmal – und gut so!
Wie ich – ist ein wenig Eigenwerbung erlaubt? - auf meiner HP schreibe, ( https://pepeportfolio.jimdofree.com/ - für Mehr ohne wesentlich mehr Worte) bearbeite ich meine Bilder nachträglich –
natürlich - aber so wenig wie möglich, um einerseits sowohl für den Druck als auch für den Eindruck ein optimales Ergebnis zu erzielen und andererseits das Originalmotiv nicht zu verfälschen.
Letztlich dokumentiere ich nur besondere Farbigkeiten und Zusammentreffen, die durch Vergänglichkeit und Veränderung entstehen.
Wunderbar wenn die kleinen Nebensächlichkeiten und Abnormitäten des Lebens ein wenig mehr Aufmerksamkeit bekommen!
„… Gleichgültig ob in der Malerei, der Fotografie, beim Töpfern, beim Kochen: die Momente wenn es still wird und man selbst weiß, dass es gelingt, genügen. Und dann wird die technische Raffinesse,
die goldenen Regeln, der feine Schliff nur zum letzten Versuch zu schmeicheln.“
Schiff Ahoi
und bleibt gesund
pepe
Klaus Rex (Freitag, 27 März 2020 10:19)
Hier werden Abstraktionen gezeigt die in Ihrer Komplexität perfekt zusammenpassen und von den Farben und Formen leben .Strukturelles gut komponiert in Szene gesetzt .
Gruß Klaus
hr nomann (Mittwoch, 25 März 2020 10:08)
nun will ich auch mal meinen senf hier draufgaben. SguiodESSE (ciao guido- das gefällt dir also, hast du nix kritisches anzumerken wie bei mir immer????) hat natürlich recht, dass es in den bildern
vom pepe bestechende ansichten gibt. finde ich ja auch. besonders bestechend allerdings finde ich auch, dass in diesen zenARTigen bilderchen, die so ruhig und ausbalanciert und SOOO natürlich
daherkommen, doch auch ganz schön getrickst wird, wenn ich mich nicht täúsche. in dem untern bild das blau ist schon ganz schön blau, so ein richtig roamntisches blumenblau eben. das gibts doch in
wirklichkeit soundso nicht. ein fall für den hr und oberkommisar TWIN o coolin würd ich mal sagen.
ob das bild daurch schlechter wird???
würd ich eigentlich nicht sagen.
bisschen besser sogar. bisschen viel besser. sogar.
starkes bild gefällt mir. auguri hr pape!!!
SguidoS (Mittwoch, 25 März 2020 09:45)
Zu den Bildern fällt mir spontan ein, das es immer wieder bestechende Anblicke gibt, welche sich nicht erklären lassen, der Blick auf scheinbar Unscheinbares ist es was gute Bildsprache für mich ausmacht. diese finde ich hier und das freut mich. LG
anatolisches Glühwürmchen (Sonntag, 22 März 2020 00:21)
Die Schönheit der Zufälligkeit wird nur durch den achtsamen Blick erkannt.
Deine lichten Bilder brauchen keine Worte, nur hingebungsvolle Betrachtung.
Schön, hier auf Deine Bilder zu treffen. Viele Grüße, Ana
dotroom (Samstag, 21 März 2020 21:30)
"Ärschen die kalte Schulter zu zeigen !" ist bei mir sehr positiv hängen geblieben.
Deine Sicht auf die Dinge, die für die meisten Fotografen unbedeutend ist, hinterläßt bei mir einen starken Eindruck. Auch die beiden hier gezeigten Bilder sind großartig, voller Details und
fesselnd.
Grüße Marco
s.monreal (Samstag, 21 März 2020 14:39)
Ich war ungeduldig. Ich habe mich schon vorher Deine Bilder bei fc angesehen. Und als ich dann bei einem Bild von Werner las, welches Bild... da wurde mir erst klar, dass das ja so ähnlich ist, wie
ein Buch von hinten zu lesen, was ich da mache... Aber puh... die Bilder sind nicht dabei. und: schade... die Bilder sind nicht dabei...!
Die Gesamtheit Deiner Bilder ist umwerfend gut - finde ich. Tolle Grafiken, so schön reduziert, real und nicht in PS entstanden, leben (haupstächlich) von sich selbst und dem, was Du durch
Bildaufbau, Schnitt und Deinem Blick für Details daraus machst. Hut ab!
Mit Miksang oder kontemplativer Fotografie gelingt mir die Flucht aus dem Alltag. Das Üben dieser Art der Fotografie hilft mir ruhig zu werden, um mich zu schauen und kleine Schönheiten in allem zu bemerken. Dies bringt mich in einen Zustand der Ruhe und vermittelt mir das Gefühl, hier und jetzt zu sein. Kontemplative Fotografie ist so gesehen für mich eine Art Meditation.
Ein wichtiger Ort der Inspiration ist das Licht- und Schattenspiel, das im Haus stattfindet. Zum Beispiel kann ich beschäftigt sein, aber mit dem Augenwinkel bemerke ich ein Schattenspiel.
Wenn ich reise, habe ich weniger Stress und so merke ich Schönheiten häufiger. Ich teile mir das Denken ein, habe ich jetzt eine Aufgabe zu erfüllen, Bilder für einen Vortrag, Bilder für ein Buch, einen Kalender…..oder versuche ich meine Stimmung, mein Gefühl mit der neuen Umgebung abzustimmen.
Ich kann jetzt sagen, dass das Beste, was die kontemplative Fotografie für mich tut, ist, dass ich mich gut fühle. Es ist ein schönes Gefühl, wenn andere Leute meine Fotos mögen oder wenn sie sich von ihnen inspirieren lassen, aber das ist nicht immer wichtig. Die Fotos in kontemplativer Fotografie sind eine Darstellung meiner Gefühle und Gefühle.
Dank dieser Art der Fotografie habe ich einen Weg gefunden, meine Emotionen auf eine Weise auszudrücken und zu teilen, die für andere verständlich wird. Hören wir auf zu denken "Ich muss großartige Bilder machen, ich muss etwas Interessantes finden, ich muss, ich brauche, ich muss….“. Manchmal ist es ziemlich schwierig, diese Routine zu durchbrechen und in die reine Wahrnehmung der Schönheit einzutauchen.
Klaus Rex (Montag, 20 April 2020 17:53)
Schön das du jetzt auch in der Bucht gestrandet bist , deine hier gezeigten Werke sind für mich Malen mit Licht in Reinform.
DereL (Montag, 06 April 2020 13:54)
Dank an Werner und Werner, hier „Miksang“ als Meditationsform und als Möglichkeit des Entstehens von Fotos mit dem „Guten Auge“ vorzustellen. Wenn ich es richtig verstehe, dann soll die Kunst der
Fotografie mit der Disziplin der Meditation für den Fotografen in Einklang gebracht werden. Ich habe gelesen, dass in einem einzigartigen Moment die Welt die Wertschätzung des Sehenden (Fotografen)
erfahren soll und dass Momente der reinen Wahrnehmung und Wertschätzung die Schönheit eines Fotos ausmachen.
Ich meine in den Fotos Anklänge an die „subjektive fotografie“ von Otto Steinert zu erkennen. Wenn schon bei der „subjektiven fotografie“ z. B. die spontanen und die irrationalen Herangehensweisen
und die Schärfung der Kritikfähigkeit des Fotografen im Umgang mit Fotografie für den Betrachter der fotografischen Ergebnisse ohne Hintergrundwissen eine Herausforderungen sind, dann kann ich mir
vorstellen, dass für den Betrachter das volle Erfassen und Würdigen von Fotos, die als Meditation entstanden sind, noch schwieriger ist. Ich kritisiere weder „Miksang“ als Weg des Fotografierens oder
die fotografischen Ergebnisse der Meditation, sondern frage danach, wie der Betrachter in „Miksang“ einbezogen ist, wenn die Fotos mehr als die Offenheit und Güte des Fotografen widerspiegeln
sollen.
Konkret frage ich danach, ob die so entstandenen Fotos ein „Miksang“ für den Betrachter sein können und sollen oder ob der Betrachter über die Fotos „nur“ etwas über die Haltung des Fotografen
erfahren soll. Dazu habe ich bisher nicht viel gefunden.
Viele Grüße
DereL
Geri Barreti (Sonntag, 29 März 2020 01:57)
Diese Art von meditativer Fotografie spricht mich an. Sie kann überall erfolgen, zuhause wenn man Lichteinfall zwischen den Leisten einer Jalousie einfängt und beobachtet wie sie sich von einem
Augenblick zum nächsten verändert...oder auch draußen bei einem Spaziergang, in dem man kleine unscheinbare Dinge in der Natur fotografiert. Auch ich habe so etwas schon öfter gemacht...da gibt es
sehr viele Varianten. Schlicht und schön.
LG
Geri Barreti
anatolisches glühwürmchen (Sonntag, 29 März 2020 00:13)
In deinen Bildern schließen der flüchtige Augenblick und Deine Konzentration einen Bund. Deine Aufnahmen zeugen von großem fotografischen Können, dennoch sind sie schlicht und haben eine
eindringlichen Präsenz.
Es existiert einzig das Jetzt. Jetzt. Und jetzt.
Vielen Dank für Deine gegenwärtigen Bilder.
Herzliche Grüße, Ana
Twin O'Caulin (Samstag, 28 März 2020 13:43)
Was du über das Konzept der "kontemplativen Fotografie" schreibst, kann ich gut nachempfinden. Ich gehe im öfter (allein) auf eine kleine Tour, auch an mir bereits vertraute Orte, um dort die
Stimmung einzufangen, dort zu verweilen, um das Bekannte neu zu sehen und in neuer Sicht zu fotografieren. Und ich finde diese Art der Beschäftigung geradezu meditativ.
Die Bilder, die du hier versammelst, zeigen, dass dein Anspruch aufgeht. Sie wirken persönlich in der Sichtweise und offenbaren ihren kontemplativen Charakter. Es sind Bilder, die weit entfernt davon
sind, einen bestimmten Effekt erhaschen zu wollen. Ihre Wirkung erlangen sie durch Bescheidenheit und Stille. Die Wahl des Mediums S/W unterstreicht diese Wirkung.
Vielen Dank Herr marin für den platz in der bucht das ist mir eine ehre
Die bilder sind zufällig entstanden oberhalb winterthur CH.
Ich war auf der suche nach der villa des ehemaligen pleitiers erb wohnhaft auf dem wolfensberg. Die villa wurde verkauft darum bin ich auf die schöne stilvilla aufmerksam geworden wollte unbedingt paar fotos machen. Bei der suche danach bin ich etwas herumgeirrt zufällig die badi angetroffen. Genau richtig für einen Badifotostopp. So hatte ich zwei fliegen auf einen schlag an einem trüben sonntagnachmittag. Gruss Claudia
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hr nomann 28. Februar 2020, 3:44
würd ich gern baden. dort. ist schön. vllt. komm ich mal vorbei. ah! seh grade der marin ist auch da. der treibt sich auch überall rum. und der merco, hallo marco- ich bins hr nomann aus der bucht!!! hat sich nicht viel geändert: schön dort, aber bisschen langweilig. obwohl miúsike vom twin und klaus rex... tipi vom stephan. unser leben is tipi der DereL... ABER ich möchte zu bedenken geben: KEIN RICHTIGES LEBEN IM FALSCHN!!! und KEIN RICHTIGES LEBEN OHNE DAMENGESLLSCHAFT11 UND daran haperts ganz gewaltig in der bucht...
Claudia Rudolf 28. Februar 2020, 5:21
Vielen Dank hr nomann ja der Herr marin hat bereits gebadet sagte jedoch sei saukalt er würde es nicht mehr machen. Ich persönlich warte noch ein zwei Monate. Gruss und schönen Tag Claudia
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Geri Barreti 27. Februar 2020, 18:13
Wie dem auch sei, das Ergebnis lässt sich sehen....
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An_Fi 26. Februar 2020, 18:01
Gerade lese ich, dass du hier Aufnahmen überlagert hast. Würde für mich auch als Spiegelung durchgehen.
Einfach gut so.
LG, Antje
Claudia Rudolf 26. Februar 2020, 18:52
Vielen Dank Antje ja sind zwei Bilder übereinander macht s etwas interessanter für mich jedenfalls Gruss und schönen Abend Claudia
thed huber (Montag, 29 Juni 2020 18:23)
..find die bilder gut..claudia.... hab ganz viele ganz andere motive claudia bilder im kopf,-))
ch.monte (Montag, 13 April 2020 13:12)
Liebe Claudia, deine Badis haben einen ganz eigenen Flair. Wobei es mir schwer fällt zu sagen welchen genau. Vielleicht sind es die blassen Farbtöne, dieses matte Blau und Gelb, das wahrscheinlich
genau die Atmosphäre des Bades an einem Februartag widerspiegelt (was vielleicht der Twin meint)? Oder dieses Ineinander mehrerer Bilder. Ich weiß nicht. Besonders schön finde ich, wie in allen drei
Badis genau in der Mitte ein Streifen Landschaft durchleuchtet, und im zweiten die Berge! Man merkt wie du die Bilder mit Liebe bearbeitet hast. Also nicht nur so eine technische Spielerei, sondern
die Liebe zum Gegenstand. Das spüre ich am meisten in deinen Bildern. In diesen hier genauso wie in den andern tollen Bildern, die du in der fotocommunity zeigst.
Ich freue mich auch sehr (wie einige der Herren hier- mit recht) dass du jetzt hier in der bucht bist. Also geschützt in der Bilderwelt.
Bleib GESUND auch in der anderen, da draußen!!!
Liebe Grüße Christina
Twin O'Caulin (Freitag, 10 April 2020 01:55)
Du jetzt auch hier in der Friends' Bay, Claudia... das ist schön. Und jetzt erfahre und sehe ich auch, dass es sich bei deiner Badi-Reihe tatsächlich gar nicht um reine Spiegelungen handelt. Habe ich
übersehen, als ich die Bilder in der fc sah. (So ist das mit der Bilderflut - man nimmt sich viel zu wenig Zeit für das einzelne Bild und erfasst mitunter gar nicht die Nuancen.)
Dein Bildstil atmet den Geist der Zeit, aus der das Schwimmbad stammt, allein schon durch die Tonung. Das ist toll. (Baden möchte ich dort jetzt aber nicht. Wäre mir zu kühl. Dann lieber in einer
warmen Bucht...)
Beste Grüße und ein schönes Osterfest
Twin
anatolisches glühwürmchen (Dienstag, 07 April 2020 00:07)
Liebe Claudia,
willkommen in der Bucht! Deine Bilder habe ich jetzt ein paar Tage auf mich wirken lassen. Sie vermitteln eine eigenartige Stimmung. Die Farben sind kühl, die Schirme eingeklappt und vermummt, der
Wasserspiegel ohne Regung. Eigentlich genau das Gegenteil von einem Badi (welch liebenswertes Wort für unser deutsches, schnödes Wort "Schwimmbad").
Egal ob in der kalten Jahreszeit oder jetzt in Coronazeiten ... es sind Zeiten, die vor einem liegen, wie eine große Brache. Brachen sind nicht unnütz, sie sind Zeiten der Pause, der Besinnung und
des Traums. Eine Wirklichkeit hinter der Wirklichkeit (Doppelbelichtung!)
Es ist als würde das Badi schlafen und Kraft schöpfen für all den neuen Lebenstrubel.
Da du in einem Bereich arbeitest, der gerade keine Pause kennt, sondern extreme Herausforderungen bereit hält, wünsche ich Dir eine Wirklichkeit hinter der Wirklichkeit, die Dir Kraft,
Durchhaltevermögen und Zuversicht gibt.
Mit den besten Wünschen für dich, Ana
hr nomann (Sonntag, 05 April 2020 23:59)
pooh claudia endlich bist du da! hier der platz am tipi hab ich schon für dich reserviert. neben mir und AnA. schön warm da. und die andern sind auch alle da: klaus rex, der twin & gruselband,
s.monreal, pepe, w.raschhke mit instrumente, wolfman jack und alle die ´andern inner bicht. zu trinken gibts auch.
und deine badis sind super. so schön übereiendaner gelegt. doppelbelichtungen sind ja en vogue. aber das sind deine ja nict. nur 2 fotos übereinander gelget. muss ich auch lernen claudia. macht die
bilder einfach interessanter. hab ich von dir gelrnt. werd ich machen. aber jetzt bitte zum tanz liebe claudia!!!
la valse a mille temps!!!
dotroom (Samstag, 04 April 2020 21:11)
Hallo Claudia,
gestern war ich wild entschlossen etwas schlaues zu schreiben und jetzt sitze ich hier und genieße deine Bilder ohne schlau zu sein. Die leere Badeanstalt passt zu der jetzigen Zeit. Schöne Farben
mit interessanten Überlagerungen laden zum Verweilen ein. Schön, dich hier in der Bucht zu sehen.
Grüße Marco
Geri Barreti (Samstag, 04 April 2020 14:35)
Hallo Claudia,
es freut mich, dass du diese tollen Bilder auch hier in der Friends' Bay zeigen kannst, sie haben mir schon bereits in der fotocommunity gut gefallen, dieselbe Aussage kann ich hier nur nochmals
wiederholen. Halt die Ohren steif und bleib gesund
LG
Geri Barreti
confidentiel...
à toutes celles et tous ceux qui attendraient une petite histoire :-)))
vertraulich
für alle diejenigen, die eine kleine geschichte erwarten würden :-)))
Côté rue...
Un tout petit peu de surréalisme...
in der straße ...
ein kleines bisschen surrealismus
Les bronzés au bord de l'abîme...
Monsieur et Madame de la Porte-Jarretelles sont profondément déçus. Leurs vacances de Pâques prévues dans cette station balnéaire chic de la côte méditerranéenne sont victimes du virus. La garde-robe de designer, d'un prix exorbitant, pend maintenant inutilisée dans le placard. Les nouvelles lunettes de soleil colorées assorties au cabriolet élégant ne peuvent être portées que sur le minuscule balcon de leur triste deux pièces dans cette ville grise. Quel dommage.
sonnenbräune am rande des abgrunds
herr und frau aus porte-jeretelles sind schrecklich enttäuscht. ihre gebuchten osterferien in diesem schicken luftkurort an der mittelmeerküste fallen dem virus zum opfer. ihre designer-klamotten, die unheimlich viel geld gekostet haben, bleiben ungetragen im schrank hängen. die neuen sonnenbrillen, die genau die gleiche farbe haben wie ihr tolles cabrio, können sie nur auf dem ganz kleinen balkon ihrer traurigen 2 zimmerwohnung in dieser hässlichen grauen stadt tregen. WIE SCHADE!!!
Aujourd'hui...
nous nous penchons sur l'histoire d'Amélie et de Léon Point-Carré.Tous deux sont des retraités dynamiques qui veulent donner quelque chose de bien au public. Elle a travaillé comme retoucheuse pour la célèbre maison de couture Pierre Lafritte. Léon, pour sa part, était un comptable associé très respecté dans la commune de Sanssous. Ensemble, ils ont décidé de produire des masques respiratoires. Léon est responsable pour l'acheminement de la matière première dans les délais prévus. Plusieurs fois par jour, il se faufile à travers les jardins jusqu'au supermarché voisin. Il y achète plusieurs paquets d'une noble couche pour bébé. Celles ci sont particulièrement appréciés pour leur pouvoir absorbant, elles sont multicouches et très doux pour la peau. Amélie les coupe à la maison et coud ensuite un velcro extensible aux deux extrémités du masque pour qu'il puisse être facilement et rapidement fixé à l'arrière de la tête. Pour ceux qui récupèrent le masque eux-mêmes, il vous sera également proposé un biscuit au chocolat !
heute
wenden wir uns der geschichte von amélie und léon poit-carré zu. beide sind dynamische rentner, die etwas für das gemeinwohl machen möchten. sie arbeitet als retoucheuse für das berühmte modehaus pierre lafritte. léon dagegen ist ein sehr geschätzter buchhalter bei der gemeinde von sanssous. sie haben beschlossen gemeinsam schutzmasken zu produzieren. léon ist verantwortlich für die beschaffung des materials in genau festgelegten zeiträumen. mehrmals am tag spaziert er durch die parks bis zum nächsten supermarkt. er kauft mehrere pakete teure baby-windeln, die besonders wegen ihrer saugkraft geschätztwerden; sie haben mehrere schichten und sind sehr hautfreundlich. amelie schneidet sie auseinander und näht an beide seiten der maske ein gummiband, mit dem sie leicht und schnell hinter dem kopf festgebunden werden können. für diejenigen, die die maske selbst machen wollen: ihnen kann man auch schokoladenbiscuits empfehlen.
silence s.v.p.
ruhe bitte/ ohne worte
Anke_AJH Sonntag, 19. April 2020 22:43 (Sonntag, 19 April 2020 22:45)
lieber werner, eine ambitionierte und wirklich sehr gelungene bucht der freunde hast du hier kreiert! danke!
ich kenne re-paint zwar erst seit kurzer Zeit, aber ich schätze seine bilder, gemälde, ja wirklich "inszenierungen”, die auf eigenwillige und mutige art und weise seinen individuellen stil, seine
gedanken und stimmungen sowie auch das zeitgeschehen ausdrücken - das ganze garniert mit einer guten prise humor und frankophiler gelassenheit!
SAHOINE/w.marin (Samstag, 18 April 2020 04:48)
p.s.:
vergessen:
...Il habille les photos. avec un talent hors pair./ er kleidet die fotos an mit einem talent ohnegleichen!
.... Admirable, comme son oeuvre/BEWUNDERNSWERT … wie seine arbeiten.
A la tienne, René!/ auf dein wohl, rené! PROST! caro pittore pizzatore: gin gin...salute
SAHOINE/w.marin (1.vorsitzende/r des dt-frz. fanclubs von: re-paint alias pepé alias pizzatore...)
SAHOINE (Samstag, 18 April 2020 04:31)
Wie schön die arbeiten von re-paint in diesen freundlichen regionen zu sehen; ein schöner platz, diese bucht: danke werner.
Für re-paint ist das foto nur ein vorwand, ein sprungbrett für die malerei. Das foto selbst verschwindet und gibt den raum frei für das spiel mit der form und mit den farben, für die lust am
pinselstrich und die liebe zum sujet. Er kleidet die fotos regelrecht an!
Ich erinnere mich, wie er mal sagte, und dann gleich nochmal: fotografie ist wie pornografie!
Klar: rené, pepé, onkel rené liebt das spiel mit den worten, das gleiten mit den bedeutungen, die assoziation, das absurde, die provokation… aber auch die reflexion und die klarheit. Natürlich immer
mit einem großen lachen!
Ist das foto nun raub oder voyeurismus? Das frage ich mich noch immer, weil re-paint keine schlüssel oder gar antworten liefert.
Aufmerksam für alles, inspiriret er, ohne je auf ewtas zu dringen, er schlägt einen weg vor: immer mit diesem großen wohlwollen. BEWUNDERNSWERT … wie seine arbeiten.
SAHOINE
übersetzung: w.marin
SAHOINE (Samstag, 18 April 2020 04:08)
Qu'il est agréable de voir les oeuvres de Re-paint dans de bonnes conditions ! Dans des pages-musée. Quel confort, merci Werner!
Pour Re-paint, la photo n'est que prétexte à peinture. Elle s'efface pour laisser la place à la joie de la forme et de la couleur, au plaisir de la touche et de la matière... Il habille les
photos.
Je me souviens l'avoir entendu par deux fois assimiler photograhie et pornographie. Certes, René, Pépé, Tonton René, aime les jeux de mots, les glissements de sens, l'absurde, la provocation...mais
aussi la réflexion et la lucidité. Toujours dans de grands rires.
La photo serait-elle prédation et voyeurisme? Je m'interroge encore, parce que Re-Paint ne donne les clefs. Attentif à tous, il suggère, sans jamais insister, il met sur la voie, toujours avec
bienveillance . Admirable, comme son oeuvre
sahoine
hr nomann (Montag, 13 April 2020 13:01)
also jetzt schlägts 15!!! das is nu mal was ganz anders, der hr re-paint! echter maler maitre! also halb franzos. hatten wir noch nicht. Wird aber zeit so n bisschen franz-luft: paris/ amour/ vin
rouge. Und natürlich surrealismus (ich denk dabei immer an sur-haxn. Aber hat natürlich nix mit frankreich zu tun!!!)
Also der hr re-paint ist schon eine nummer. Was der hier zeigt- nie gesehen so was. Aber ich komm auch nicht viel rum.
Starke bilder. Gefalln mir. Und die geschichten dazu. Talent hatter der mann. Also gut: super bilder. Welcome hr rené. Klingt gut. So nach rainer… rilke. Aber macht nix. Prost rené. Ich glaube wir
verstehn uns. Und jetzt musike. Und tanz. Aber mit der DAMENGESELLSCHAFT lieber marin, da fehlts halt immer noch. Und von dir höre ich nur sprüche dass es bald besser wird...-::((
Gut da kann der rené jetzt nix dafür dass es da ein bisschen manquant (sag man so??) is. Also gut ich warte….
anatolisches glühwürmchen (Mittwoch, 02 Dezember 2020 23:33)
Liebe Claudia,
herzlichen Dank für Deine Anmerkung. Momentan beschäftigen mich die Fragen die Du stellst sehr. Warum treibt es den Menschen zum Exzess, zum Töten, zum irrationalen Handeln? Wo er sich doch durch die Vernunft und durch moralisches Handeln definiert?
Ist es die Kehrseite, unseres menschlichen Daseins, dass das erschreckende, zutiefst ängstigende Abgründige, Chaotische, Gewalttätige abgewehrt werden muss und dadurch gleichzeitig mit Faszination aufgeladen wird? Welcher Vorraussetzungen bedarf es, dass unsere menschliche Seite (Vernunft, Anstand, Empathie) umschlägt und sich ins Gegenteil kehrt? Und ist diese zerstörerische Kraft, die auch Freiheit gegenüber jeder Form von Gesetz und Verbot bedeutet, nicht in jedem menschlichen Wesen immanent und wirksam?
Der Mensch ist sich selten seiner Untiefen bewusst.
Komm gut durch diese unberechenbare Zeit!
Liebe Grüße, Ana
bildlich (Sonntag, 29 November 2020 12:34)
Liebe Ana,
Dieser Beitrag, bestehend aus gerade zwei Bildern, wirkt tief und rüttelt wach. Er gehört in die neuen Schulbücher, auf die wir eigentlich so lange schon warten.
Genau das, was uns in Zeiten des Überflußes und der Maßlosigkeit abhanden gekommen ist, könnte wieder zum Füllstoff der inneren Leere dienen und uns erneut daran erinnern, wie nichtig unsere eigenen Probleme daran gemessen sind. Es geht bestimmt nicht um jede einzelne Jahreszahl, wer wann und genau wo getötet wurde, es geht viel mehr darum, die Werte für Gerechtigkeit und Menschlichleit zu vermitteln.
Deine beiden Bilder und deine Gedanken dazu, der Dialog, der daraus entsteht, das alles ist genau das, was in den Familien und in der Schule zu kurz kommt.
Ehre, wem Ehre gebührt: Anne Frank und Sophie Scholl, genau wie all den anderen namenlosen Opfern aller Kriege.
"Möchte gern Querdenker" und andere Hirnlose aller Couleur sind gerade via Internet dabei, sich weltweit zu vereinigen, wen finden sie dort als Anhänger und Follower? Wenn wir jetzt nicht aufpassen, sind es unsere eigenen Kinder. History repeats it self...jeder Zeit sein eigenes Fiasko, so lange wir nichts dazu lernen, wird es so sein!
Corona werden wir überstehen, dank fähiger Wissenschaftler und bester Technologie. Wie war das noch in Zeiten der Pest, der Spanischen Grippe etc.... als könnte sich keiner mehr dankbar zeigen, dass auch dieser Kelch an uns vorbei zieht. Doch JETZT gilt es einen kühlen Kopf zu bewahren und sich nicht von kranken Idiologien und Weltverschwörungstheorien anstecken zu lassen, gegen die wird es nie einen Impfstoff geben.
Hut ab, vor deinem Beitrag. Das Bild aus dem Tunnelgang ist so unglaublich, es zieht direkt in das Elend hinein, wenn man nicht aufpasst!
Dir einen schönen 1. Advent
liebe Grüße
claudia
Yuri ARTWORK (Montag, 06 Juli 2020 00:54)
Ana und ihre Bilder sind edle Kunst. Anders und sehr gekonnt gestaltet, regen sie alle zum Nachdenken an... Ich bin sehr fasziniert von deinen Werken... und inspiriert !!
Klasse +++++++++++
LG Yuri
anatomisches glühwürmchen (Samstag, 28 März 2020 23:40)
Lieber Marco,
danke für deine freundlichen Zeilen! Oft werden dürre Worte erst durch Bilder lebendig. Aber umgekehrt weisen Worte manchmal auch den Weg zum Verständnis der Bilder. Die zwei Seiten einer Münze?
Herzlichst Ana
dotroom (Freitag, 27 März 2020 03:22)
Liebe Ana,
das ist ja der Wahnsinn, was du am Mittwoch, den 18 März 2020 an DereL geschrieben hast.
Du kannst dich hervorragend und noch dazu ohne Schreibfehler ausdrücken. In dem, was du inhaltlich sagst, bin ich ganz bei dir. Deine Bilder mögen, das was du sagst, eventuell ausdrücken, einen in die Richtung weisen. Zusammen mit dem Titel. Aber eindeutig machen es erst deine Worte. Jedenfalls bei diesen beiden Bildern.
Das wollte ich mal gesagt haben.
Herzliche Grüße Marco
hr nomann (Mittwoch, 25 März 2020 10:17)
AnA, mensch dass ich dich jetzt erst sehe. ich glaub ich hab ne ganze woche verpennt! irgendwo dahinten im dschungel. zuviel rum bei der letzten party. und die musike ist, trotz der feinen instrumente vom hr raschke werner auch nicht besser geworden. hatte also einen ziemlich dicken koppp! aber jetzt bist DU JA DA. das freut mich ungeheuer, AnA. aber scheinbar bin ich da nicht der einziege. frau monte und der DereL himself!!! und kriegt noch einen eigenen brief von dir(möchte ich auch, ana, bitte) und dann... ah nee der marin mit eingenem pioetentext... was soll da ICH noch sagen??? sind plätzlich alle so ergriffen, extrem gerürht. beim DereL gibts sogar was auf die nase. ah nee.
also ich sag da nur: KEINE ATEMPAUSE GESCHICHTE WIRD GEMACHT ES GEHT VORAN WAR MAL SO N LIEDCHEN; WEI? NICHT MEHR WIE DIE HEI?EN. ist glaub ich jetzt einer jestorbn.
mehr sag ich nicht ana, du verstehst schon. DEIN nomann
SguidoS (Mittwoch, 25 März 2020 09:43)
Sehr gelungener Beitrag, wunderbar eindringlicher, passender Text.
Gruß
anatolisches glühwürmchen (Mittwoch, 18 März 2020 17:08)
Lieber DereL,
für Deine ergänzenden und weiterführenden Gedanken zu meinen Bildern möchte ich Dir herzlich danken. Die Ausstellung mit den Gobelins in der Hypokunsthalle war ein ganz besonderes Erlebnis für mich. Der Gobelin von Aubry hat mich förmlich angesprungen (ist das sprachlich korrekt?) In meinem Foto habe ich eine vierte Aufnahme in die abfotografierte Tapisserie hineinkopiert - meine eigene von einem immer noch aus Kriegszeiten vorhandenen Stacheldraht mitten in einem wild wuchernden Hagebuttengestrüpp auf dem Hartmannswillerkopf.
Mit der „Nase darauf gestoßen werden“ … ja, genau das war es. Damals in den Vogesen und dann nochmals in der Ausstellung. Gleichzeitig das sofortige Auftauchen der medialen Bilder von den Kriegsgebieten dieser Welt. Durch die reale VerORTung und durch eigenes ErLEBEN brachen diese Bilder dann in meine WIRKlichkeit ein. Sie füllten mich, füllen mich immer wieder, mit einer tiefen Traurigkeit. Unermessliches Leid, grenzenlosen Schmerz, und unauslöschliche Traumata mussten und müssen Menschen durch Krieg und Gewalt erleiden. Krieg ist die größtmögliche Katastrophe, die es gibt!
Und Du hast Recht, es ist unredlich, die Corona-Epidemie mit Krieg zu vergleichen. Die Einschränkungen, die wir derzeit erleben, sind herausfordernd und dennoch vergleichsweise banal. Wir werden wirtschaftliche Folgen zu tragen haben, aber das alles hat nicht die Ausmaße eines Krieges. Zum Glück!
Überhaupt schleicht sich in unseren Sprachgebrauch immer wieder Kriegsvokabular ein …
die Stellung halten … zu den Waffen greifen … dem Feind ins Auge blicken …. in der Schusslinie stehen… wie eine Bombe einschlagen ……..
Wie Sprache in unseren sozialen Netzwerken eingesetzt wird, davon möchte ich gar nicht weiter reden …
Der Keim eines jeden Krieges liegt in der destruktiven Form des Umgangs miteinander und in der Wahl einer aggressiven Konfliktlösung. Wer den „Feind“ sucht, wird ihn auch finden.
Mit der Nase auf die verheerenden(!) Folgen von Krieg und Gewalt gestoßen zu werden, ist NOT-WENDIG um achtsam zu bleiben und Kräfte (in uns selbst und gesellschaftlich) zu bündeln, damit die Destruktivität (die wohl in jedem Menschen angelegt ist) ihre zerstörerische Kraft nicht entfalten kann.
Vielen Dank und herzliche Grüße
AnA
ch.monte (Mittwoch, 18 März 2020 06:45)
Das ist ein sehr schöner Beitrag DereL. Einen tollen Großvater hast du da. Und toll ist auch deine sprachliche Sensibilität. Ich denke auch, dass es in gewisssen oder vielen Situationen darauf ankommt, genau (nicht penibel) zu sein, auch sprachlich. Sonst entstehen Verwerfungen, auch wenn man ehrlich sein will. Ich höre in diesen Tagen z.B. sehr oft, dass diese ganze Corona-Getue "nervt". Das ist wirkliich ein tolles Beispiel, wie man es gut meinen und dennoch/gerade deswegen die Sache verfehlen kann. Es nerven alle möglichen Dinge: Lärm, bestimmte VErhalten von bestimmten Leuten, wenn die U-Bahn oder der MAnn zu soät kommt usw. Aber weder CORONA, also so eine Art Pest ,noch die hässlichen und beschämenden VErhaltensweise vieler Leute (der Mensch in der Masse, la foule- tu est fou = du spinnst) "nerven". Das tut RICHTIG weh!
Und zu dem Bild vom anatolischen Glühwürmchen möchte ich sagen. Ich habe schon viele tolle Bilder gesehen, aber die beiden gehören für mich wirklich zu den ganz guten, könnten als lehrbeispiele für ein oberseminar: was soll und kann die fotografie- dienen. Große Verbeugung ANA, vor großer bildmacherin!
Und passt auf euch auf, bleibt gesund! Liebe Grüße Christina
DereL (Dienstag, 17 März 2020 20:34)
Neugierig auf den Künstler Michel Aubry geworden, bin ich ins Internet gegangen. In der Kunsthalle München ist man der Tapisserie "H.W.K. (2005–2015)" fotografisch so nah wie noch nie gekommen. Ein interessantes künstlerisches, fotografisches Projekt.
"Bei der Vorlage für diese Tapisserie handelt es sich um eine digitale Fotomontage von drei Luftaufnahmen, die in Abständen von mehreren Jahrzehnten entstanden sind und das Gebiet um den Hartmannswillerkopf (abgekürzt »H.W.K.«; frz. »Vieil Armand«) im Elsass zeigen."
https://tiefenpixel.de/KunsthalleMuc/Aubry_HWK/index.html
Man kann sich so der Tapisserie bis auf wenige Zentimeter nähern und wird digital "mit der Nase" auf das Objekt und das Thema gestoßen.
Text und Fotoarbeit vom anatolisches glühwürmchen machen gerade jetzt darauf aufmerksam, wie leichtferig wir z.B. in einer Zeit, in der der Coronar-Virus um sich greift, mit unserer Sprache umgehen, wenn wir davon sprechen, dass wir uns mit ihm in einem Krieg befinden. In einem Krieg, das lehrt die Geschichte, sind früher oder später alle Mittel erlaubt, ohne Rücksicht auch auf eigene Verluste von Rechten, Ethik, Moral, Menschenleben. Mein Großvater war vom ersten Tag an in diesem Ersten Weltkrieg, er kam weitgehend unbeschadet an Leib und Seele als einer der wenigen von seinen permanenten Fronteinsätzen zurück. Er hätte das Wort Krieg nie so leichtfertig in den Mund genommen, weil er wusste, was es bedeutet. Man hört immer öfter, dass man Gras über diese Zeitzeugnisse wachsen lassen soll. Gut das das nicht geschieht. Wir brauchen diese Orte, über die man wie Michel Aubry und das anatolisches glühwürmchen stolpert, und "mit der Nase" auf Existenzielles gestoßen wird..
Klaus Rex (Sonntag, 15 März 2020 19:03)
Bilder die Aussagen vermitteln und der entsprechende Text dazu regt zum nachdenken an . Das passt perfekt in die Bucht .
Geri Barreti (Sonntag, 15 März 2020 00:56)
Wichtig, dass es Bilder wie diese gibt - solche die sich auch mit ernsten Dingen befassen!
w.marin (Samstag, 14 März 2020 02:33)
blutgetränkte erde ist eines der schönsten/wichtigsten bilder, die ich gesehen habe, deshalb hier ein kleiner eigenkommentar. (sorry)
Finistère
I
soll die nacht kommen und die flut
du geh hinunter
vorbei an ginster und sandgras
zu den dünen
soll der meerwind vereisen das licht
vom nahen leuchtturm
dies ist noch nicht
dein zeichen
II
dies ist kein beredter augenblick
die zeit verstummt und
auch sehnende herzen werden stiller
wenn den flug der nacht
die fledermaus diktiert
III
sieh diese steine da
aus dem sand emporragen
getragen von gleichgültiger zeit
vom wind umworben von moos von salz
sieh in dieses antlitz nimm deine hände
nimm deine augen
sieh diese gesichter da
und höre aus steinernem mund
geschichten anderen lebens
nicht zeugenschaft von aufbrüchen von schiffbrüchen
von invasionen und abschieden
und wenn einer ankommt
im fremden land-
dies aber ist eine andere form
ist eine andere geschichte
nur wir leben und werden und zerstören und vergehen
aber sieh diese steine da und sieh
wie dieser schädel und diese hand
geworden sind
im vergehen
steine gesichter anderen lebens
dem keine kindheit voranging
die geschichte zu vollenden
im reifen alter wissender menschen
siebzehnhundertneunundachtzig
achtzehnhunderteinundsiebzig
neunzehnhundertachtundsechzig
paris prag peking
neunzehnhundertneunundachtzig
auch die neuzeit zitiert mit jedem schritt
die vorgeschichte der barbarei
corsi und ricorsi
sieh diese steine da
wenn du dich abwendest vom blutdunst
wenn du atem holen willst
vom ziellauf vermessener zeit
an dieser hand und an diesem finger
die zum meer gewandt
den flüchtenden grüßen
klebt zumindest kein blut
IIII
auch du wirst sterben
auch deine asche wird sich senken
auf farnkraut und wellenkamm
wird vom wind genommen werden
und vertrieben über die hügel
vielleicht, könntest du wünschen
zurück an diesen ort
auch dein blut wird billig werden
und schwärzlich stocken über deinem auge
wird enden und enden mit ihm
was nie einen halt hatte
in anderen herzen und augen
es bleibt kein stein von diesem blut
auf einem anderen