augsburg, 14.dezember 2024

im glaspalast in der großen schwäbischen kunstausstellung. tolle arbeiten wie jedes jahr, auch zwei zeichnungen von lois rinner.

ein umwerfendes, berauschendes blaubild "meereslust" von erwin roth. ob yves klein einverstanden wäre?

ob erwin roth mit meiner variation einverstanden wäre?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

gegenüber im h1 eine ausstellung von philipp goldbach, der über jahre ganze diatheken gesammelt hat und sie hier im h1 unter dem titel "training images" präsentiert: einmal als wandbilder, in die er diarahmen schichtet oder in einer großen installation, wo er zigzausende von dias über fast den ganzen boden des h1 ausgeschüttet hat.

goldbach hat sich scheinbar an der diathek von andreas krase orientiert, die seit mitte der 80-er jahre in der ddr entstand. Sie umfasst insgeamt ca. 3200 Dias, die dann in Diaschränke des veb fotokino mulda einsortiert wurden. schön, dass sie i m h1einen solchen diaschrank zeigen und die geschichte dieser diathek dokumentieren.

 

 




miesbach, 10. dezember 2024

die beiden kalender fertig. also auch gelegenheit zu rückschau, resümee, bilanz.

der beginn des jahres war fotografisch ja ganz gut: sillabario II und die waste land bilder auch fertig.

kunstverein augsburg

ausstellung? why not. von mehreren seiten kamen ende des jahres impulse diesbezüglich: eine augsburger freundin meinte, ich sollte beim kunstverein anfragen, der wäre genau dafür da. in der großen schwäbischen kunstausstellung meinte eine aufseherin: wenden sie sich doch an das kulturreferat oder den kunstverein, die sind doch sehr aufgeschlossen. das alles hörte sich ziemlich gut und niederschwellig an.

inspektion der location anfang januar: schöne fotoausstellung dort, sehr aufwändig mit sound, ein monumentales foto direkt an die wand gedruckt. schön. ein althippie mit parka beobachtete mich kritisch, als ich fotos machte. fragte ihn, an wen man sich wenden sollte, wenn man hier ausstellen wollte: der mann, der sich auch als vorstandsmitglied outete, antwortete mit typisch augsburger charme (also einer mischung aus skepsis, widerwillen, misstrauen): schicken sie´s an den vorstand.

ich schickte also zunächst eine mail mit meiner bewerbung an den vorstand. nichts. dachte mir, vielleicht möchten die´s klassisch. also neue bewerbung mit fineart-drucken, 1 seite konzept, flyer von meiner miesbacher ausstellung UND retourticket!!! wieder an den kunstverein z.h. des herren vorstand, der eine große firma mit ausstellungskonzepten betreibt. keine antwort nach 2 monaten. schreiben an die firma des herren vorstand mit der bitte um kurze rückmeldung, was mit meiner  bewerbung passiert sei und wenn abschlägig, bitte um rücksendung der mappe- retourticket liege ja bei. nichts. mail an den herrn in seiner firma nichts. wochen später kurzer brief per einschreiben an den 2. vorstand des kunstvereins, eine dame frau doktor, in dem ich ihr mitteilte, dass ich es beschämend für einen kunstverein fände, wie man dort scheinbar mit künstlern oder bewerbungen umgehe- und bitte: rücksendung der mappe.

die kam auch nach ein paar wochen schließlich doch: ungeöffnet und unangetastet. man hatte sich nicht einmal die mühe gemacht, die mappe zu öffnen. sie hätte die sensation des jahres enthalten können oder auch baren mist. scheinbar hat es der große kunstverein augsburg gar nicht nötig, auf bewerbungen von außen zu reagieren. scheinbar ist der große kunstverein augsburg auch doch nicht so offen und interessiert nach außen. und er hält es also für nicht nötig, ihm anvertraute mappen zu öffnen, anzusehen und ordentlich abzusagen. wirklich ein feiner, exklusiver laden, dieser große kunstverein augsburg.

so sind die sillabario-bilder schon bei ihrem ersten ausflug grandios auf die nase gefallen- und ich bin mir nicht sicher, ob ich weiter tingeln sollte, um von irgendwelchen feinen kunstverein-fuzzies unbesehen in einer ecke abgelegt zu werden, weil man nicht wolfgang tilmans ist.

auch die galerie freitag lief von anfang an stockend. mal euphorisch, mal ernüchternd. aber irgendwann lief sie dann doch. am ende ist sie dann, mit einigen ernüchternden erfahrungen, doch ganz passabel geworden.

dritte fotografische großtat in dieser ersten jahreshälfte: säuberung und reduktion meiner bilder in der fotocommunity. was weht tut, weil die dort eingestellten bilder ja auch protokolle, eine art fotografisches tagebuch sind.

 



miesbach, 3.dezember 2024

vor kurzem in augsburg im tim. textilmarkt wie jedes jahr. diesmal einige interessante künstlerinnen, z.b. verena friedrich aus münchen, "tipping points" von dagmar binder oder human touch von juliet seger und christina albrecht aus berlin. leider zu wenig fotos der papierarbeiten von verena friedrich. heute erste versuche.



miesbach, 28.november 2024

weil das ein notizbuch für bilder und kritzelarbeiten ist, steht hier nichts über trumps wiederwahl und das ende der ampelkoalition- beides weitere meilensteine in der geschichte der niedertracht. dafür aber umso mehr über objektive, bildprojekte oder fotografische niederlagen.

ich habe  jetzt das gute alte minolta 100-300 mm aufgegeben und gegen ein tamron 70-300 mm eingetauscht: das minolta noch mit adapter für das e-mount bajonett der sony a7. aber immerhin habe ich die meisten bilder der letzten zeit, wohl aus trägheit, nicht mit den tollen neuen und lichtstarken objektiven, sondern mit diesem guten treuen fossil gemacht. dabei überkommt mich doch ein leichter anflug von sentimentalität und wehmut. aber gut:

neues objektiv, neues glück.

in der sauna neulich idee für die fortsetzung der "mensch"-serie, IV: massenhaftes glück. ich wusste schon lange, dass ich dafür gesichter in äußerst authentischen, vllt. ekstatischen zuständen bräuchte: fußball, prozessionen, demonstrationen oder anderen augenblicken gesteigerten glücks. also auch glühwein auf weihnachtsmärkten (ich erinnere mich, dass einer ende 2020 gegen die corona-sperrung von weihnachtmärkten klagen wollte: menschenrecht auf glühwein!)- was im augenblick naheliegend wäre. allerdings war mir nicht ganz klar, wie das ästhetisch und auch juristisch zu machen wäre. ästhetisch: nur abzufotografieren, wie einige leute aus verschiedenen gründen in verzückung geraten, schien mir keine sehr originelle idee. also verfremdung der gesichter. comic? die gesichter übermalen und nur die konturen von augen nase mund nachzeichnen? emojis statt der gesichter? oder eine mischung dieser möglichkeiten für die 4. serie? also jetzt ganz oben auf der liste: 1. christkindlesmarkt in a oder m; 2. fca-arena.

 



miesbach, 4.november 2024

kleine foto-tour mit mcm in augsburg. einen nachmittag um den sogen. innovationsbogen im technologieviertel beim uni-viertel in haunstetten. viel moderne, futuristische architektur dort: augsburg urban.

der innovationsbogen: ein kreissegment, das aus dem boden wächst, außen mit silbernen querstreben wie lamellen; im mittelteil mit rasen begrünt. nach westen eingerahmt von der stadtautobahn, nach süden vom fca-stadion (aber fußballstadien heißen jetzt ja "arenen"). feine nachbarschaft in diesem neuen viertel, wo augsburg sich ganz modern gibt: fraunhofer-gesellschaft, luft- und raumfahrtzentrum. technologiezentrum... für architektur-  und fassaden-fotofreunde immer eine fundgrube. das alles an diesem nachmittag im warmen herbstlicht.

kontrastprogramm am nächsten tag in der city, wertachviertel bis oberhauserbahnhof, ulmerstraße. dort, wo die stadt nicht so ausgesprochen modern und clean ist. viele interessante ecken, zum teil lost, viele etwas angeschlagene eckkneipen, der oberhauser bahnhof im kern schön, am vorplatz dagegen eine einladung an junkies, kleinkriminelle, dealer- so herzerfrischend hässlich- wie man es eigentlich nicht mehr glauben möchte heutzutage. eigentlich möchte ich so etwas genauso wenig fotografieren wie sogenannte lost places. ich habe definitiv keinen hang zum maroden. auch nicht dafür, die prekären ecken der stadt vorzuführen.

andererseits: die poesie des maroden. dachte vor einiger zeit bei einem shooting in einem anderen problematischen viertel, als ich das gefühl hatte, dort fotografisch am falschen platz zu sein- schon mal an eine serie: oasen der bitternis. in doppeltem wortsinn: kleine inseln inmitten der hässlichkeit oder hot spots des hässlichen. jetzt habe ich sie angefangen. vielleicht auch als balance zu den schönen fassadenbildern.

 



miesbach, 10.oktober 2024

wieder an land: das salz nicht mehr auf der haut, den schrei der möwen, das rauschen des meeres nicht mehr im ohr... dafür die vielen bilder: buchten gesäumt mit den riesigen granitbrocken, skulpturenfelder der urzeit, der triste charme der kleinen fischerdörfer, mondlandschaften bei ebbe, der diskrete charme der kleinen orte, in deren zentren es so aussieht wie vor 50 jahren und wahrscheinlich wird es in 50 jahren noch genauso aussehen:  die jahrhunderte alte kirche aus grauem granit, gegenüber die bar, der bäcker, tabak + presse, ein metzger, ein anwalt oder arzt vielleicht, ein kleiner vorplatz als parkplatz und einmal in der woche ist dort markt... so habe ich es vor vielen jahren in plougerneau gesehen, in guisseny oder in lesneven. und so auch jetzt wieder in cléder, plouescat oder sibiril.

 

 

 

 

 

zeugen der (zumindest in unseren augen) steinernen zeit überall entlang der küste, in fast jeder bucht, an jedem strand sind sie zu sehen: die gigantischen, vom wind und vom meer über jahrtausende hinweg zu großartigen skulpturen geformten granitfelsen. man muss nicht unbedingt nach ploumanach´ fahren, wo sie in rosa granit gemeißelt, noch spektakulärer erscheinen.  der anblick dieser gewaltigen granitfelsen ist einfach umwerfend, nicht nur, was ihre schiere masse angeht. sie scheinen uns,obschon stumm, in ihren formen etwas zuzurufen, sie gehen uns auf ihre stumme und diskrete art an.

wir mit unserm großen menschenleben sind schon überfordert, wenn wir uns zum langen leben der wale in beziehung setzen oder neben jahrhunderte alten bäumen stehen, die schon den 30-jährigen krieg mit"erlebt" haben, die französische revolution oder den überfall der nazis. aber hier, inmitten dieser steinernen giganten, sind die dimensionen noch einmal ganz anders. man kann hier stundenlang stehen oder wandeln. und staunen. und in der stein-zeit baden. und wenn man weggeht- ist man ein anderer, hat sich das lebensgefühl, die zeit und die große bedeutung der dinge in unserem leben geändert. aber natürlich können wir nicht lange in solchen regionen bleiben; und deshalb schnell zurück zu den nächsten wahlen, zur inflationsrate, zum klimawandel  oder dem krieg in der ukraine.



augsburg, 28.august 2024

großer sommer. wenig bilder- seit kapellen-tour anfang juni nichts mehr. dafür viel er-fahrung, touren, motorrad: les très riches heures sur triumph bonneville!

aber jetzt die kreativabteilung wieder auf neustart, volle kraft voraus! galerie freitag für september fertig. letzte woche kleines shooting mit angelika im westend in münchen. interessantes viertel mit noch viel altem wohnbestand, wirtshäusern, eingesessenen bäckereien. daneben auch ein kleiner afrika-laden. am rand die gute alte augustiner-brauerei. wir sahen sogar einen richtigen schallplatten-laden, keinen hippen retro-high-end-vilyl-store, sondern einen kleinen laden mit richtigen schallplatten in abgegriffenen covers, kisten und kartons voller platten: ein herzerweichender anblick. daneben auch wieder viele fotografische fund-stücke, stillleben, grafische augen-schmeicheleien (die quadratischen bilder sind, wie immer, von angelika).

 

die rosen reflexionen für den september beitrag in der gf hatten mich zu  cy twombly geführt, der in eines seiner rosen-bilder ein paar verse von t.s. eliot schreibt:

And all shall be well and

All manner o things shall be well

When the tongues of flame ar in-folded

Into the crowned knot of fire

And the fire and the rose are one.

es sind die letzten verse seines langgedichts four quartets.

so bringen mich die rosen wieder zurück zu dem großen und so trostvollen bilderbuch von t.s. eliot. scheinbar sind es einige meiner ur-bilder, zu denen ich immer wieder zurückkehre, nicht nur im waste land:

In my beginning is my end, In succession

Houses rise and fall, crumble, are extended,

Are removed, distroyed, restored, or in their place

Is an open field, or a factory, or a by-pass.

Old stone to new building, old timber to new fires,

Old fire to ashes ...

 

in ein paar tagen dann in die bretagne, 3 wochen finistère, casa sul mare, meerwind- den ich gern fotografieren würde, les petits ports, fruits de mer. und hoffentlich ein paar feinen meerbildern.

und zu alldem: der gute mcm schickt mir links zu zwei fotowettbewerden: lebensraum küste und urlaubsglück!!! wenn das kein gutes omen ist.

 



miesbach, 24.juli 2024

tot gesagte leben länger. die weisheit dieses spruches beweist sich einmal mehr in bezug auf die havarierte galerie freitag. vor ein paar wochen noch hatte ich sie aufgegeben. da naht unerwartete rettung, hoffnung keimt auf, neuer mut. der gute deus ex macchina:  "und frische nahrung, neues blut/saug ich aus freier welt".  ich leihe mir die worte vom geheimrat, der sich auskannte mit krisen und schiffbrüchen! und weiter heißt es in seinem berühmten gedicht: "wie ist die kunst so hold und gut/ die mich am busen hält" (auf dem see).  ich habe allerdings "natur" durch "kunst" ersetzt, eine freiheit, die mir der gute goethe wohl nicht hätte durchgehen lassen.

nun gut. zweifel gehören zum kreativen prozess wie krisen. dass sie in der galerie freitag so häufig auftreten, hängt nicht allein von meiner lust und laune ab. viel mehr von der großwetterlage, der unterstützung der bilderfreunde, ihrem vertrauen in das projekt.

an dieser stelle ganz besonderen dank, GRAZIE TANTO MCM!!!

der gute deus ex macchina, der die gf vorübergehend vor dem untergang gerettet und die august-ausgabe besorgt hat.



miesbach, 7.juli 2024

zu der entscheidung durchgerungen, die galerie freitag aufzugeben.

die zweifel, die ich von anfang an hatte, haben sich in der zwischenzeit zu sehr verstärkt. von anfang an hat sie auch nicht so funktioniert, wie ich es ursprünglich gedacht hatte: eine plattform auch für bilder und texte, die andere autor/INNen vorschlagen. auf die dauer ist es mir zu langweilig, jeweils nur meine favoriten vorzustellen und etwas nettes über sie zu schreiben.

 

und schließlich noch eine andere frustrierende erfahrung, die wahrscheinlich unumgänglich ist und die man ein- oder zweimal hinnimmt, die aber, wenn sie öfter vorkommt, einem einfach die lust nimmt.

 

ich frage also jemanden, den ich nicht kenne und der mich und die bilderbucht nicht kennt, ob er, weil ich seine bilder so toll finde, dass ich sie gerne in der galerie freitag, die zugegeben keine große photo review oder eine massenhaft besuchte fotogalerie ist, ob diese/r jemand also bereit wäre, eines seiner/ihrer bilder zu verfügung stellen würde, das ich dann in meiner kleinen galerie freitag mit einem empathischen und tiefgründigen text vorstellen würde. ich finde das, auch wenn diese/r jemand mich nicht kennt und sich selbst für einen großen künstler hält, immerhin ein kompliment. und natürlich bin ich nicht so vermessen, bei gurskys, tillmanns oder muniers anzufragen, aber auch nicht in der zweiten oder dritten liga.

variante a:

keine antwort.

(natürlich kann es auch vorkommen, dass mails gar nicht ankommen!)

variante b:

keine antwort.

(auch wenn es vorkommen kann, dass mails gar nicht ankommen, glaube ich nicht an einen solchen zufall)

nach ein paar wochen und weil es mich wurmt, dass diese leute es nicht einmal für nötig halten, eine stilvolle absage zu schreiben, schicke ich eine zweite zurückhaltend wütende mail, dass ich es schade finde, wenn bilder zwar toll, dahinter aber nichts sei.

es stellt sich heraus, dass dieser jemand die fotomail gar nicht gesehen hatte. bedauern auf beiden seiten.

monate später frage ich diesen jemand noch einmal, ob er nicht dennoch, weil ich ja sein bild so toll fände für meine galerie freitag...

aber ja, sag mir welches, ich schicke es dir...

(ich hatte ihm bereits geschrieben, welches)

also dieses bild und bitte nicht per fotomail, sondern richtige mail.

wozu ich denn das bild eigentlich bräuchte?

ich übe mich in geduld, wiederhole artig: für meine kleine galerie freitag...

er schickt es mir per fotomail...

...

was soll man machen? auf die dauer sind solche erfahrungen zermürbend.

auch wenn die andern 50% tolle, inspirierende kontakte waren.

 

 



miesbach, 9.juni 2024

fotopause. sommerpause.

neben der mensch-serie und der galerie freitag keine neuen fotos. das schadet auch nicht. bin in der fotocommunity dabei, meine galerie auf 99 bilder zu reduzieren. auch eine kreative arbeit. manchmal etwas schmerzhaft, wenn ich wichtige bilder -wichtig, weil sie enteder für die künstlerische entwicklung oder die jeweilige schaffensphase bedeutsam waren- löschen muss. wenn ich daran denke, dass ich noch vor 2 jahren über 1000 bilder in der fc hatte. dann reduktion auf 300.

kurzarbeit in der kreativabteilung also. versuche den laden mit fingerübungen, malerischen spielereien am laufen zu halten. dazu auch umstieg von photoshop elements auf photoshop- kein allzu großer schritt, muss mich aber noch an einige neue arbeitsschritte gewöhnen. dazu solche spielereien ganz gut.



miesbach, 18.april 2024

elba: mare mare ..., das meer malen. die bucht.

zwei wochen in der loge über der bucht von lacona. balsam für die augen. reinigung. sitzen und schauen.

außer den bucht-bildern nur zwei fotografische spaziergänge in capoliveri und porto azzurro. dabei versuche für die dritte reihe von "ich bin ein mensch". und ein paar fassadenbilder. die immer schön anzusehen sind.

die dritte serie "ich bin ein mensch" klärt sich in diesen tagen. auch der titel: wir unteilbaren.

zuhause in augsburg dann fortsetzung und zwei weitere bilder.

in der arbeit an der dritten reihe auch idee für die 4.serie. jetzt dann "massen-haftes" glück: bierzelt, demonstration, prozession, oder vllt. popkonzert.



miesbach, 10.märz 2024

salzburg, fototour mit angelika. devouring time: schon wieder ein halbes jahr vergangen seit unserer letzten exkursion im sommer in bad reichenhall. schöner frühlingstag gestern, schönes licht. dieser idyllischer anblick, wenn man vom mönchsberg über die dächer der stadt schaut.

schnappschüsse vom museum, dann das sky space von james turell, mit dem wunderbaren himmelsei bei schamlos blauem himmel. kein trakl-blau, zumindest nicht das dunkle blau in den augen der liebenden, wenn nachts der tau tropft ... sondern ein ungemein reines blau.  eine großartige inszenierung mit dem ständig wandernden lichtkreis vom sonnenlicht neben dem blaukreis der himmelsöffnung.

(turell wird mir verzeihen, dass ich die perfekte harmonie seiner installation auf dem foto mit einem kleinen kontrapunkt etwas erweitert habe.)

dann unten in der stadt, ein paar alibi-fotos, architekturdetails; vllt. ganz brauchbar für weitere formspielereien.  bis es dann plötzlich "klick" macht, als angelika länger bei grafischen formen auf dem asfalt und dem fußgängerüberweg hängen bleibt. und ich aus langeweile und weil mir plötzlich das "randzonen-menschsein"- projekt einfällt, anfange, die wartenden an der ampel am zebrastreifen zu fotografieren, aber nur die unterteile, maximal bis zur hüfte. am anfang einige schnappschüsse, aber die spur ist aufgenommen, obwohl die beziehung noch ziemlich unklar, eher intuitiv ist. sie wird etwas klarer mit jedem weiteren foto, by doing, wie so oft.

 



augsburg, 12. februar 2024

die geheimnisvollen wege der kreation. zum glück passiert es immer wieder: eine arbeit, die entschieden und zielstrebig angepackt wird, es geht voran, aber dann zieht es sich hin, die ergebnisse nicht ganz so wie geplant, aber geduld. irgendwann kommt ein abweg oder irrweg oder eine ablenkung, ein fehler, ein zufälliger fund- und plötzlich ist es da: die lösung, die entscheidung, das perfekte bild.

gestern z.b. eine arbeit wie schon so oft in den letzten wochen: ein architekturbild, das nach bearbeitung und abstraktion verlangt. es geht nicht so schnell wie sonst, es ist ziemlich zäh, nach eineinhalb stunden zeichnet sich immerhin eine richtung ab. ein guter moment, aufzuhören und das ganze am nächsten tag weiterzumachen. ein versehentlicher klick vor dem speichern und auf dem bildschirm erscheint plötzlich ein völlig anderes bild. ich weiß nicht, was passiert ist, aber das neue, versehentliche bild ist viel besser als das zuvor, viel viel besser und eigentlich so, wie es hätte werden können oder sollen. durch zufall, durch ein versehen.



miesbach, 06.februar 2024

letzte woche  fototour in münchen mit mcm. werksviertel. am tag darauf landgang am marienplatz, fußgängerzone und stachus. ein echter landgang, das große wagnis: erste versuche mit people. was uns beiden nicht liegt.  andern heimlich das gesicht stehlen- und wenn man sich zuvor die erlaubnis holt, ist es pose. also haben wir diskret angefangen: sehr von der seite, und dann nur noch hände. das könnte auch spannend sein, aber zu 87% sind es gesten rund ums handy. das ist etwas langweilig; andererseits würde es zu meinem projekt: "ich bin ein mensch" passen. die ergebnisse: sehr dürftig. allerdings auch nur ein erster versuch.

danach im justizpalast, was mcm als option vorgeschlagen hatte, weil so ein bisschen m-c-escher-atmosphäre. das war es dann tatsächlich, auch mit den sicherheitsmaßnahmen. die halle selbst sehr fotogen und beeindruckend, auch kafkaesk. die meiste zeit menschenleer, nur manchmal huschten aus den türen oder fluren menschen, die alle sehr klein wirkten.

fast am ende kommen wir dann zu der gedenkausstellung für die weiße rose und in den sitzungssaal, in dem roland freisler, der bluthund vom volksgerichtshof, der damals extra aus berlin angeeilt kam, um sophie und hans scholl und christoph prost zum tode zu verurteilen. im sitzungssaal, wäre da nicht die gedenktafel, keine spuren. es ist ja auch lange her und seitdem ist viel recht gesprochen worden. allerdings hat es auch bis zum letzten jahr gedauert, also 80 jahre, dass man sich in diesen feinen hallen öffentlich an diesen schandfleck der deutschen justiz erinnert hat.

 

heute die bilder vom werksviertel gesichtet und ein paar neue form + spiel bilder. diese spielbilder sind wirklich ein gutes mittel zum überwintern: ich kann den schneebildern einfach nichts abgewinnen. obwohl nun schon seit letzter woche frühlingswetter.



augsburg, 15.januar 2024

fotografische fingerübungen. fotospass mit photoshop. spielereien: form + spiel. meine palette wird langsam etwas breiter.

 

vor ein paar tagen auch wieder experimente draußen mit der kamera. allerdings schwierig wegen der kälte. die brücke in miesbach wieder, gestern am mandichosee bei königsbrunn. einer der vorsätze für 2024: wieder mehr naturfotografie. neue möglichkeiten suchen. gestern allerdings völliger reinfall.

 

weiter für galerie freitag. recherchen zu kriegsfotografie. begegne dabei auch gerda taro wieder, "das mädchen mit der leica"! und natürlich robert capa. notizen zur inkommensurabilität des grauens. dazu auch jorge semprun.

 



augsburg, 03.januar 2024

verstreutes. bildermeer. fotocommunity und ki. heute zufällig ein foto der stunde, das meine abneigung gegen dieses medium weiter verstärkt. aber das leben ist bekanntlich bunt und vielgestaltig und immer auch überraschend. und oft widersprüchlich. viel licht und auch viel schatten.

aber zunächst zu der dark side. ki ist inzwischen ein ziemlich beliebtes instrument für die bilderfreunde und bildermacher/-innen. und immer häufiger tauchen solche ki-generierten bilder auch als stundenfotos auf. heute z.b.diese "kreative" holzbearbeitung.

als beschreibung steht darunter: Holzwand kreativ-10....Digital Art mit Anwendung von KI-Generierung, Composing-Werkzeugen sowie Tools zur finalen Bildbearbeitung. es ist nichts dagegen zu sagen, dass bilderfreunde in ihrer freizeit auch mit ki experimentieren und es ist auch nichts gegen die kreative holzwand von m.rautenberg  einzuwenden- ich habe inzwischen viele ki-generierte bilder als stundenfotos gesehen, die wirklich schlimm, kitschig und offen augengefährdend waren... das holzbild dagegen ist harmlos, nett und in einer gewissen weise auch kreativ. allerdings frage ich mich, welche absicht oder auch welches kalkül seitens der fotocommunity dahintersteckt, immer häufiger solche bilder als besonders interessant, kreativ oder irgendwie wertvoll herauszustellen. das sollte ja immerhin eine auszeichnung- wenn auch billige-  wie die als foto der stunde sein. aber hier: kein denkanstoß, keine (kontroverse) diskussion, keine ästhetische qualität, nichts.

das alles, diskussion, impulse, seriöses experiment, ästhetische qualität, das ausloten der möglichkeiten und gefahren von ki- das gibt es schon auch in der fotocommunity,  etwa bei den bildern von DereL. sehr informativ etwa und aufschlussreich zur haltung der fc-leitung gegenüber ki ist auch die diskussion zu dem bild "zweiohneleben": https://www.fotocommunity.de/photo/zwei-ohneleben-derel/47289722.

die light side der fotocommunity. die große bandbreite der fotos, die ganzen genres, die vielen sektionen. die große bandbreite der qualität. so viele schlechte bilder, so viele schlechte stundenbilder oder auch die mit stern ausgezeichneten "galerie"-bilder- aber auch so viele tolle bilder, tolle fotokünstler/innen zu entdecken. und das alles so nah nebeneinander, so leicht zugänglich. ich möchte sie eben doch nicht missen.

 

galerie freitag. die neue bucht. das neue wunsch-projekt: neue bilder, neue bildermacher/innen, neue perspektiven. es geht los.